Einseitig & unglücklich verliebt

Aus dem Kinder­buch „Frosch ist ver­liebt“ von Max Velthuijs:

Auf einem Stein am Bach saß ein Frosch und fühlte sich ganz komisch. Er wusste nicht, ob er fröh­lich oder trau­rig sein sollte. In sein­er Brust macht etwas immer bum-bum-bum. […]

Doch Hase weiß, was mit ihm ist: “Hör dir das mal an: mal heiß, mal kalt und Herzpumpern … das bedeutet Du bist verliebt!“
„Ver­liebt?“ fragte der Frosch über­rascht. „Oh, ich bin ver­liebt!“ […]

„Dir scheint es bess­er zu gehen“ sagte das Schweinchen.
„Jaja! Mir geht es wun­der­bar!“ rief der Frosch. „Ich bin verliebt!“
„Wie schön! Und in wen bist Du ver­liebt?“, fragte das Schweinchen.
Darüber hat­te der Frosch noch gar nicht nachgedacht.“

Verliebt. Vergeblich und voller Leidenschaft.

Jene, die schon ein­mal unglück­lich ver­liebt waren, wis­sen, wie irri­tierend, erschüt­ternd oder quälend diese Erfahrung sein kann. Es scheint ger­adezu unmöglich sich den Gedanken an die Per­son im Mit­telpunkt unseres Ver­liebt­seins zu entziehen. Begeg­nen wir ihr bzw. ihm auch noch regelmäßig oder sog­ar täglich, entzün­det sich aufs Neue die Flamme der Ver­liebtheit in uns.

Während einige Betrof­fene ihre Gefüh­le für sich behal­ten und mit nie­man­den darüber sprechen, wählen einige den Weg, sich zu öff­nen. Regelmäßig mit anderen zu sprechen, bringt ihnen zumeist eine erste Erle­ichterung und hil­ft ihnen ein wenig Ori­en­tierung zurück zu gewin­nen. Einige Ver­liebte sprechen mit guten Fre­un­den, einige auch mit dem eige­nen Part­ner. Andere eröff­nen ihre Gefüh­le der Per­son, die im Mit­telpunkt all ihrer Gefüh­le, in der Hoff­nung ihr emo­tionales Gle­ichgewicht zurückzugewinnen.

Es gibt dur­chaus Ver­liebte, welche bemerken, dass sie sich regelmäßig ver­lieben und die sehr darunter lei­den. Und es gibt Ver­liebte, die gel­ernt haben, die Energie des Ver­liebt­seins pos­i­tiv zu nutzen.

Auch gibt es Part­ner von sich ständig Ver­lieben­den, die gel­ernt haben, mit der regelmäßi­gen Ver­liebtheit ihres Part­ners umzuge­hen. Das Stich­wörter hier heißen Geduld,  Offen­heit und Vertrauen.

Das men­schliche Denken und Fühlen ist kom­pliziert und doch ist es möglich einen Weg zu find­en. Die eigene Per­sön­lichkeit hat in den meis­ten Fällen mehr mit dem Ver­lieben zu tun, als mit der Per­son im Mit­telpunkt unser­er Verliebtheit.

Eine ganz persönliche Art sich zu verlieben

Über bei­de Ohren, wie im Rausch, Feuer und Flamme, Lei­den­schaft bis hin zur Obses­sion – sich zu ver­lieben, schenkt uns unglaubliche Energie. Was wir mit dieser Energie tun, liegt jedoch bei uns.

Ob wir alles ste­hen und liegen lassen oder ob wir uns Zeit nehmen, ist eng verknüpft mit unserem Welt­bild, unser­er Per­sön­lichkeit, unseren Leben­sum­stän­den und unsere Bedürfnis­sen. Sie alle spiegeln sich in unser­er Ver­liebtheit. Sie zeigen uns let­ztlich nur uns selb­st. Wenn die eigene Ver­liebtheit kein Tabu ist, kön­nen wir durch sie viel über uns erfahren. Doch ger­ade weil sie in den meis­ten Fällen ein Tabu ist, Lei­den die betrof­fe­nen Men­schen schw­er. Wer aber befürchtet der Zauber des Ver­liebens gin­ge durch das Öff­nen dieses Tabus ver­loren, wird bemerken, dass bish­er lediglich die Ober­fläche des Ver­liebt­seins berührt wor­den ist.

Wann es funkt — der Augenblick sich (fremd) zu verlieben

Vor allem in energiezehren­den oder stres­si­gen Leben­sphasen ver­lieben wir uns schneller. Die Aufmerk­samkeit, die wir in ein­er solchen Sit­u­a­tion, von einem für uns wertvollen oder inter­es­san­ten Men­schen erhal­ten, kann einen nachk­lin­gen­den Ein­druck bei uns hin­ter­lassen. Die erhal­tene Aufmerk­samkeit, Wertschätzung und Energie fühlt sich vielle­icht so gut an, dass wir mehr davon wollen. Manch­mal reichen ein einziges Lächeln, ein Kom­pli­ment und eine ver­traute Berührung aus. Wir ver­lieben uns, vielle­icht ide­al­isieren wir den freimüti­gen Spender. Wir wer­den eupho­risch, wollen mehr davon, mehr von ihm / mehr von ihr, als wären wir süchtig. Vielle­icht erhal­ten wir durch die Beziehung mit diesem Menschen:

  • einen wohltuen­den Grad der Entspannung,
  • ein höheres Selbstbewußtsein,
  • eine höher­er Lebensqualität,
  • eine per­sön­lich­er Weiterentwicklung,
  • eine beru­flich­er Weiterentwicklung,
  • einen höheren Sta­tus und soziale Anerken­nung oder
  • eine erfüll­tere Nähe, Gebor­gen­heit, Zärtlichkeit und Sexualität.

Einzelberatung. Eheberatung. Paartherapie und Paarberatung
Was tun wir mit unserer Verliebtheit?

Für unglück­lich Ver­liebte gibt es meis­tens einen Grund, sich näher mit dem Ver­liebt­sein zu beschäfti­gen und sich Hil­fe und Unter­stützung in der Einzel­ber­atung, Ehe­ber­atung, Paar­ber­atung oder Paarther­pie zu suchen:

  • die emo­tionale Belas­tung durch das ständi­ge Ver­liebt­sein zu lösen,
  • die Belas­tung der eige­nen Part­ner­schaft durch das Ver­lieben zu reduzieren,
  • die Angst vorm eige­nen Fremdge­hen ver­lieren oder
  • den Wun­sch den Men­schen, in den sich ver­liebt wurde für sich zu gewinnen.